GVA - Handeln für Wettbewerb

10 11 Teile“ bieten. Viele Teilehändler, Kooperationen (d.h. Gesellschaften, in denen verschiedene Teilehändler etwa ihren Einkauf und ihre Marketingaktivitäten bün- deln), aber auch die Teileindustrie bieten Werkstätten darüber hinaus Zusatzleistungen wie Werkstattkon- zepte oder Schulungen an. Der Teilegroßhändler ist Teilespezialist. DAS PROFIL UND DIE POSITIO- NIERUNG DES FREIEN KFZ-TEILE- HANDELS Der freie Kfz-Teile-Großhandel ist eine überwiegend mittelständische Branche. Der Wettbewerbsdruck zwischen den Unternehmen ist enorm. Seit Jahren ist der Markt von Verdrängung und Konzentration geprägt, und in der Folge verändern sich auch Liefer- beziehungen. Der freie Teile-Großhandel mit ca. 30.000 Beschäftig- ten bietet seinen Kunden: ■ ein großes Ersatzteilsortiment mit Ersatzteilen passend für alle Fahrzeugmarken („One-stop- shopping“), ■ ein dichtes Versorgungsnetz, Lieferung mehr- mals täglich, ■ Zentrallager (Kooperationen/Teilegroßhändler), ■ Zielgruppengerechte Sortimentsgestaltung, ■ Elektronische Teilekataloge und IT-Lösungen, ■ Fachpersonal zur Beratung/Schulung der Kun- den, technische Informationen, ■ Werkstatt-/Fachhandelskonzepte. Nachfrage - Hebel (upstream) OE-Teilehersteller werden vertraglich oder de facto gehindert - den IAM mit Ersatzteilen zu beliefern - Vertrags-Händler/ -Werkstätten direkt zu bedienen - ihre Marke auf den in die Neuwagen eingebauten Komponenten anzubringen Automobilhersteller Angebots - Hebel (downstream) Vertrags-Händler/ -Werkstätten werden vertraglich oder de facto gehindert - Ersatzteile vom IAM zu beziehen - Ersatzteile an freie Reparateure zu verkaufen Verbraucher - Hebel - Verlust der Garantie, falls Autobesitzer IAM-Ersatzteile verwenden oder Reparatur und Wartung von „freien“ in Anspruch nehmen - „Originalteile“ - Werbekampagne zur qualitativen Diskreditierung von IAM-Ersatzteilen - „connected car“ übermittelt Daten an Automobil- hersteller (exklusiv) Informations - Hebel Weigerung „wesentliche“ technische Informationen zur Verfügung zu stellen, die erforderlich sind, damit .... ... auch freie Reparateure Autos warten und reparieren können. ... auch konkurierende Dritte - Fahrzeug-kompatible Ersatzteile und - Reparatur- und Diagnosegeräte anbieten können Der freie Kfz-Ersatzteilhandel im wettbewerblichen Spannungsfeld AUFGABEN/FUNKTIONEN DES TEILE-GROSSHANDELS Der Großhandel in Deutschland gehört naturgemäß zu den eher wenig wahrgenommenen Wirtschafts- bereichen. Als Bindeglied zwischen Herstellern und dem Point of Service erfüllt er seine Funktionen weit- gehend „unsichtbar“ für den Verbraucher. In seiner Mittlerrolle zwischen Herstellern und Hand- werk/Einzelhandel kann der Großhändler einen wich- tigen Beitrag zur Optimierung der gesamten Wert- schöpfungskette leisten. Dabei geht es vor allem um die bestmögliche Nutzung aller vorhandenen Ressour- cen (Know-how, Infrastruktur) sowie den technologie- unterstützten Einsatz innovativer Beschaffungs- und Vermarktungskonzepte. Ohne den Großhandel wäre eine fein abgestimmte Arbeitsteilung nur schwierig durchführbar. Unternehmen, die die Dienstleistungen des Großhandels nutzen, ist es möglich, Kosten zu senken. Geringere Kosten erhöhen die Rentabilität und schaffen zusätzliche Investitionspotenziale. Der freie Kfz-Teilegroßhandel sieht seine Aufgabe darin, seinen Kunden ein markenübergreifendes Sor- timent an Produkten und Dienstleistungen im Kfz- Aftermarket anzubieten. Ein ausgefeiltes Logistiknetz sorgt für kurze Lieferzeiten. DIE RAHMENBEDINGUNGEN DES WETTBEWERBS IM KFZ-AFTERMARKET Die Rahmenbedingungen für die Unternehmen des freien Kfz-Teilehandels sind vielfältig. Zum einen unterliegen die Unternehmen aufgrund ihres Pro- dukt- und Dienstleistungssortiments einer Vielzahl gesetzlicher Anforderungen aus sehr unterschiedli- chen Bereichen. Darüber hinaus steht der freie Markt im Wettbewerb mit den Fahrzeugherstellern sowie mit neuen Intermediären und deren Aftersalespro- dukten und –dienstleistungen. Der GVA tritt als ein Anwalt der Interessen des freien Kfz-Teilehandels und der Verbraucher auf und vertritt die Branche ggf. auch wettbewerbsrechtlich. Die Unternehmen der Branche sehen sich darüber hinaus aber auch innerhalb des freien Kfz-Teilemarktes in einem schar- fen Wettbewerb. Die Werkstätten als größte Kun- dengruppe des freien Kfz-Teilehandels können als „König Kunde“ in der Regel aus einer Vielzahl von Lieferanten wählen. Die Unternehmen des freien Teilehandels müssen, um diesen Kundenanforderun- gen gerecht zu werden, ihren Kunden „mehr als nur Grafik nach: Gefährdung der „Wettbewerbsfreiheit“im Kfz-Ersatzteil- und Reparaturmarkt (Quelle: Gerhard Riehle Consulting)

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